Heute morgen faulte der Herrgpunkt ne geschlagene Stunde in der Wanne. Draussen schmuddelt es (waagerechter Regen), beim Brötchengeber gibts heute vermutlich nichts Spannendes und keine anderweitigen Termine, da möchte man bis Sonnenuntergang im warmen Nass bleiben und vollkommen verschrumpeln, ich jedenfalls.

Gleich nach dem Aufwachen mit Kaffee bewaffnet in warmes Wasser zu steigen finde ich überhaupt (bis auf hier nicht weiter ausgeführte Ausnahmen) die genialste Art, den Tag zu beginnen.

Nun hab ich heute morgen vergessen mein Buch mitzunehmen. Und wir kennen es alle, wenn wir erst mal drin sind, wollen wir nicht wieder aussteigen und tropfend durch die Wohnung latschen, da kommt der ganze Biorhythmus durcheinander.

Paahh, dachte ich, ich kann es mir ja auch selber machen! Will sagen GEDANKEN machen! Ohne Buch!

Kürzlich hab ich den Artikel eines Soziologen gelesen, der sich mit Subkulturen bzw. Gegenkulturen befasst, war höchst interessant. Und beim morgendlichen Einweichen stellte sich der herrgpunkt zum Beispiel die Frage, welches Grüppchen er sich heute aussuchen würde, wäre er nochmal zwanzig und könnte sich auch das passende Jahrzehnt wählen. Oder, und das find ich jetzt nachdenkensdingenswürdig, wie wird unsere heutige Jugendkultur retrospektiv in zehn Jahren mal genannt?

Bin noch nicht ganz schlüssig. Hab aber noch warmes Wasser.